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Der Wolf ist zurück

Viele Jahrzehnte kannte man Isegrim nur noch aus Märchen. Nun ist der Urvater aller Haushunde wieder bei uns heimisch: Wie gefährlich ist das? Wie verhalte ich mich, wenn ich einem Wolf im Wald begegne? Die IHK-geprüften Experten der Blatta GmbH haben die wichtigsten Antworten für Sie zusammengetragen

Wie viele Wölfe leben in Deutschland?

Wölfe (Canis lupus) sind von jeher in Mitteleuropa beheimatet. Doch nachdem sie über viele Jahrhunderte gejagt und verfolgt wurden, galten sie seit den 1950er Jahren in Deutschland endgültig als ausgerottet. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts kam der Wolf zurück in seine alte Heimat, vor allem aus dem Baltikum über Polen in die Lausitz. Heute ist der Wolf europaweit eine streng geschützte Tierart. Ihre Anzahl wird jedes Jahr über das Wolfsmonitoring ermittelt: Die jeweiligen Wolfsbeauftragten der Region nutzen Fotofallen, werten Wolfslosungen (Kot), Spuren und Trittsiegel aus und sind für die Bürger und Bürgerinnen Ansprechpartner für Sichtungen und Wolfsrisse. Auf der Grundlage dieser Daten geben die Experten eine Schätzungen ab, wie viele Wölfe in der jeweiligen Gegend unterwegs sind. Das sogenannte Wolfsjahr dauert vom 1. Mai bis zum 30. April des Folgejahres. Die erhobenen Daten werden von der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes für den Wolf (DBBW) zentral gesammelt und ausgewertet. Im Wolfsjahr 2022/2023 wurden in Deutschland 184 Rudel, 47 Paare und 22 Einzeltiere gezählt, insgesamt mindestens 1.339 Tiere. Die meisten Rudel leben derzeit in Brandenburg (52), gefolgt von Niedersachsen (39) und Sachsen (38). Ein Rudel besteht meist aus einem Wolfspaar und seinen Nachkommen. Mehr Infos: www.dbb-wolf.de

Wie sehen Wölfe aus?

Wölfe sind in vielen Regionen der Welt, vor allem auf der Nordhalbkugel beheimatet: in Nordamerika, Skandinavien, Europa, aber auch in Vorderasien und Indien. Es gibt verschiedene Unterarten wie den Polar- oder Tundrawolf. Und sie unterscheiden sich in der Größe. In den USA und Kanada leben Wölfe, die bis zu 80 kg schwer sind, auf der arabischen Halbinsel solche, die nur 15 kg wiegen. Bei uns kommen erwachsene Fähen (weibliche Wölfe) auf etwa 25 bis 35 kg, die Rüden auf etwa 40 kg – das entspricht in etwa dem Gewicht eines ausgewachsenen Schäferhundes. Wölfe sind allerdings hochbeiniger als der Haushund. Die ausdauernden Läufer durchstreifen in Mitteleuropa Reviere, die um die 250 km² (etwa 35 000 Fußballfelder) groß sind. Im sogenannten geschnürten Trab (die Hinterpfoten werden exakt in den Abdruck der jeweiligen Vorderpfote gesetzt) können sie jeden Tag viele Kilometer zurücklegen.

Wie vermehren sich Wölfe?

Eine Wolfsfähe wird nur einmal im Jahr, im Winter, läufig. 60 bis 70 Tagen nach der Paarung kommen im Spätfrühling vier bis sechs Welpen auf die Welt. Im Alter von 10 bis 22 Monaten verlassen die Jungtiere in der Regel das elterliche Territorium, um ein eigenes Revier und einen Paarungspartner zu suchen.

Wie gefährlich sind Wölfe für Menschen?

Wölfe sind in der Lage, Menschen zu verletzen oder sogar zu töten. Einen Angriff eines Wolfes kann niemand völlig ausschließen. Gleiches gilt allerdings auch für Wildschweine oder große Haushunde. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Wolf einen Menschen attackiert, ist jedoch – insbesondere in Europa – äußerst gering. Laut DBBW geht von einem wildlebenden Wolf in aller Regel keine Gefahr für Menschen aus. Wölfe sind von Natur aus vorsichtige und scheue Tiere, die normalerweise Begegnungen mit Menschen meiden. „Sie interessieren sich schlicht nicht für uns Menschen – weder nehmen sie uns als Beutetiere, noch als Artgenossen wahr“, so die Experten von der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes für den Wolf (DBBW). Seit der Rückkehr des Wolfs nach Deutschland vor rund zwanzig Jahren gab es laut dem Umweltministerium keinen einzigen Übergriff auf einen Menschen. Social Media Posts oder Zeitungsartikel, die etwas anderes berichteten, erwiesen sich bei genauerer Untersuchung stets als Fehlmeldung. Zur besseren Einschätzung der Gefahr: Die Stadt Berlin führt eine Hundebiss-Statistik. Im Jahr 2022 wurden in der Hauptstadt 87 Menschen durch Hundebisse schwer verletzt, insgesamt wurden über 1000 Vorfälle dokumentiert. Eine Forschergruppe des Norwegischen Instituts für Naturforschung (NINA) zählte und dokumentierte für den Zeitraum von 2002 bis 2020 weltweit insgesamt 491 Wolfsangriffe auf Menschen, 26 davon endeten tödlich. Die Wolfsangriffe fanden vor allem im Iran, in der Türkei und in Indien statt. 78 Prozent der dokumentierten Attacken wurden von tollwütigen Tieren gemacht. Auch historische Berichte über Wölfe, die Menschen angegriffen haben, erklären sich am wahrscheinlichsten mit Tollwut. Deutschland gilt seit 2008 als tollwutfrei.

Jagen Wölfe Haustiere?

Ihren Hund sollten Sie in Wolfsgebieten grundsätzlich immer anleinen. Es kann vorkommen, dass sich ein Wolf für einen freilaufenden Hund interessiert, weil er ihn als Artgenossen erkennt. Meistens reagieren Wölfe neutral auf Hunde, es ist jedoch möglich, dass der Hund als Paarungspartner, Spielgefährte oder auch als Konkurrent wahrgenommen wird. Wölfe jagen vor allem Rehe, Rot- und Schwarzwild. In Gefahr sind jedoch auch die Nutztiere des Menschen, insbesondere Schafe und Ziegen. In fast allen Bundesländern gibt es daher inzwischen ein Wolfsmanagement, das die Schäfer bei Präventionsmaßnahmen (wolfssichere Zäune) unterstützt sowie für finanziellen Ausgleich sorgt, wenn Wölfe Schafe oder Ziegen gerissen haben. Wie schwierig es ist, dem Wolf seinen Lebensraum zu geben und gleichzeitig den Schäfern und ihren Tieren gerecht zu werden, zeigt sich zum Beispiel an der Nordseeküste. Schafherden, die auf Deichen weiden, sind sehr wichtig für den Küstenschutz. Doch am Deich können keine sicheren Umzäunungen installiert werden, die die Schafe vor Wölfen schützen. Ein Dilemma! Auf der Umweltministerkonferenz im Dezember 2023 wurde beschlossen, dass künftig Schnellabschüsse von Wölfen nach einem Riss möglich sein sollen. Und die EU-Kommission schlug 2023 vor, den Schutzstatus des Wolfs von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabzusenken.

Wie verhalte ich mich, wenn ich einem Wolf begegne?

Direkte Begegnungen von Mensch und Wolf sind sehr selten. Meist bemerken die Tiere uns zuvor und entfernen sich. Falls Sie beim Wandern oder Pilzesammeln doch einmal einem Tier nahekommen, etwa weil die Windverhältnisse verhindert haben, dass der Wolf Sie vorher wittert, verhalten Sie sich ruhig. Sprechen Sie das Tier an. Es wird dann vermutlich rasch verschwinden. Falls es möglich ist, prägen Sie sich das Aussehen des Tieres gut ein oder machen Sie ein Foto. Wenn Sie ein komisches Gefühl bei der Begegnung mit dem Raubtier haben, entfernen Sie sich ruhig im Rückwärtsgang, laut sprechend. Kommt das Tier trotzdem näher, machen Sie sich groß, klatschen Sie in die Hände, schreien Sie oder werfen Sie etwas nach dem Tier. Nicht weglaufen, dies könnte ein Verfolgungsverhalten des Tieres auslösen. Wenn Sie eine Sichtungen (auch aus dem Auto heraus) melden möchten, finden Sie die jeweiligen Ansprechpartner in Ihrem Bundesland über www.dbb-wolf.de, Stichwort „Wolfsmanagement“.

Was sind „Problemwölfe“?

Auch in von Wölfen besiedelten Gebieten sieht man die scheuen Tiere nur gelegentlich aus der Ferne, zum Beispiel wenn sie in der Dämmerung eine Landstraße überqueren. Manche Tiere gewöhnen sich jedoch zu sehr an die Nähe von Menschen, meist geschieht dies durch Futterkonditionierung. Das heißt: Diese Wölfe haben in der Vergangenheit bereits mehrmals Nahrung in der Nähe von Menschen erhalten bzw. gefunden und suchen nun aufgrund dieser positiven Erfahrungen gezielt Siedlungen auf. Als „dreister Wolf“ wird ein Tier bezeichnet, das freiwillig Menschen, die als solche für ihn zu erkennen sind (also nicht im Auto, auf dem Trecker oder einem Pferd sitzend), wiederholt auf eine Distanz von unter 30 m duldet oder sich sogar wiederholt aktiv auf unter diese Distanz annähert. Die Sichtung sollte dann unbedingt gemeldet werden (bei der Polizei oder direkt beim örtlichen Wolfsbeauftragten, keine Posts auf Social Media), damit die in der Region zuständigen Experten das Verhalten des Tieres bewerten und das weitere Vorgehen abwägen können, etwa eine fachkundige Vergrämung des Wolfes.

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