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Tock-tock-tock an der Hauswand

Spechte haben einen neuen Lebensraum entdeckt: wärmegedämmte Fassaden. Diese nutzen sie, um in der Balzzeit trommelnd Partner zu finden und Brut- oder Schlafhöhlen zu zimmern. Die IHK-geprüften Fachleute der Blatta GmbH beantworten die neun wichtigsten Fragen rund um die Fassadenhacker.

Specht auf dem Dach

Ein Specht auf dem Dach

1. Welche Spechte richten Schäden an Hauswänden an?

Die meisten Spechtschäden an wärmegedämmten Fassaden verursachen Buntspechte (Dendrocopos major), seltener hämmern Grünspechte (Picus viridis) gegen die Wand. Buntspechte sind mit zirka 23 cm etwas kleiner als Amseln. Ihr Gefieder ist schwarzweiß, die Unterschwanzdecke ist bei beiden Geschlechtern rot. Männchen erkennt man an ihrem roten Nackenfleck. Grünspechte werden bis zu 32 cm lang. Die Oberseite ist dunkelgrün, die Unterseite ist blass hell- bis graugrün gefärbt. Er hat eine schwarze Gesichtsmaske, der Oberkopf und der Nacken sind rot.

2. Warum besiedeln Spechte Fassaden?

  • Im Wald gelten sie als Gesundheitspolizei. Spechte hacken Insekten und deren Larven aus dem Holz und sorgen damit für einen gesunden Wald! Besonders attraktiv ist für sie Totholz. In besiedelten Gebieten und in der Stadt finden sie immer seltener passende Bäume. Überall dort, wo Menschen sind, werden beschädigte Bäume und abgestorbene Äste vorsorglich entfernt, damit niemand zu Schaden kommt. 
  • Gleichzeitig wirken gedämmte Fassaden sehr einladend auf die Vögel: Die raue Struktur von Verputz ähnelt Baumrinde und Dämmmaterial hat eine ähnliche Konsistenz wie vermodertes Holz. 
  • Besonders während der Paarungszeit balzen die Spechte und markieren ihr Revier, indem sie auf harten Oberflächen hämmern. Gebäudefassaden dienen dabei als willkommene „Klangbretter“. 
  • Klopfen Spechte gegen Fassaden mit Wärmeverbundsystem, signalisiert der hohle Klang den Spechten zudem, dass sie hier Nahrung finden und Brut- und Schlafhöhlen bauen können. 
  • Und das auch noch viel schneller als im Wald. In einer Fassade legt ein Specht in wenigen Tagen eine Höhle an, an einem Baumstamm muss er mehrere dafür Wochen arbeiten. 
  • Hin und wieder hacken Spechte auch Löcher in Holzfassaden.

3. Welche Bereiche der Fassade sind am stärksten durch Spechte gefährdet?

  • Spechte bevorzugen hochgelegene und schwer zugängliche Ecken und Winkel der Fassade, was die anschließende Sanierung teuer und aufwändig macht. 
  • Dabei sind Gebäudekanten und andere Bereiche, an denen sich Spechte gut festhalten können, besonders gefährdet. An Gebäudeecken entstehen die meisten Spechtschäden. Vermutlich, weil die Vögel sie gut anfliegen können und von dort aus auch einen guten Überblick haben, ob sich Feinde nähern und dort meist keine Fenster eingebaut sind. 
  • Bäume direkt neben dem Haus machen eine Fassade zusätzlich attraktiv. Die Spechte können von dort aus gut prüfen, ob sie gefahrlos ihre Höhle anfliegen können. 
  • Hackschäden an Fassaden entstehen vor allem im Frühjahr, in der Balz- und Brutzeit und im Herbst, wenn die Spechte Schlafhöhlen für die kühle Jahreszeit bauen.

4. Welche Schäden richten Spechte an?

Es beginnt mit den Brut- und Schlafhöhlen der Spechte, deren Eingänge einen Durchmesser von etwa 45 bis 50 mm haben. Mit ihrem harten und scharfen Meißelschnabel bearbeiten die Spechte erst den Putz und räumen dann das dahinterliegende Dämmmaterial aus, um ihre Fraßgänge und Höhlen anzulegen. Allein das ist ärgerlich. Auch die Folgeschäden sind mehr als nur ästhetischer Natur. Durch den beschädigten Putz dringt Feuchtigkeit ins Mauerwerk ein. Das Dämmmaterial verliert seine charakteristischen Eigenschaften. Es kann zu Schimmelbefall kommen. Buntspechte nutzen ihre Bruthöhlen meist nur einmal. Andere Tiere besiedeln gern im Anschluss die verlassenen Spechtlöcher. Von den baumeisterlichen Fähigkeiten der Spechte profitieren zum Beispiel Meisen, Stare, Sperlinge, Mauersegler, Kleiber, Eulen, Hohltauben und gelegentlich Fledermäuse. Auch Siebenschläfer und Marder richten sich gerne in ehemaligen Spechthöhlen ein.

5. Specht in der Fassade – was tun?

Die Löcher sollten möglichst schnell wieder verschlossen werden, damit die isolierende Funktion der Wärmeschutzdämmung erhalten bleibt! Doch auch bei Arbeiten an Gebäuden gelten die Bestimmungen des Bundesnaturschutzgesetzes. Das heißt konkret: Solange der Specht die Höhle bewohnt, sind jegliche Interventionen verboten. Vor allem in der Brutzeit von April bis August dürfen Fassadenhöhlen nur saniert werden, wenn sichergestellt ist, dass darin nicht gebrütet wird. Auch in allen anderen Monaten muss vor dem Verschluss der beschädigten Wand geprüft werden, ob sich noch Tiere in der Wand befinden, sei es Spechte oder ihre „Nachmieter“. Da die Höhlen groß und verwinkelt sein können und der vollständige Einblick von außen nicht ohne weiteres gelingt, helfen bei der Kontrolle Endoskopkameras. Um einen handfesten Nachweis zu haben, seiner Sorgfaltspflicht nachgekommen zu sein und wirklich nur unbewohnte Höhlen wieder verschlossen zu haben, ist es sinnvoll, das „Innenleben“ der Spechtlöcher mit Fotos zu dokumentieren. Sind die Löcher tatsächlich leer, ist es wichtig, alle Reste des Nestes vollständig zu entfernen und den Hohlraum sorgfältig zu reinigen, damit es in der Dämmschicht später nicht zu faulen beginnt.

6. Was kann ich tun, um Spechte von meiner Fassade fernzuhalten?

Wer baut und dämmt, sollte mögliche Hackschäden durch Spechte von vornherein im Blick haben und deshalb „spechtsichere“ Baumaterialien verwenden, die verhindern, dass die Vögel die Hausfassaden überhaupt bearbeiten können. Dafür eignen sich vor allem glatte Fassadenverkleidungen, an denen die Vögel abrutschen. Besonders dicken Verputz wiederum können die Vögel schwerer durchdringen. Bei Bestandsimmobilien können die für Spechte besonders attraktiven Hausecken mit einer Verkleidung aus Metall oder senkrechten Spanndrähten geschützt werden. Ob auf ein bestehendes Wärmedämmverbundsystem noch ein dickerer Putz zum Schutz vor Spechten aufgetragen werden kann, können Fassadenfachleute kompetent entscheiden. Ein bauliches Gesamtkonzept zum Schutz vor Spechtschäden sollte mit den entsprechenden Gewerken gut überlegt und die Kosten und Nutzen der möglichen Maßnahmen abgewogen werden.

7. Helfen Vogelscheuchen gegen Spechte?

Einen Versuch ist es wert. Mit etwas Glück verleiden die Puppen dem Vogel das Hacken am Haus. Lebensechte Attrappen von seinen natürlichen Feinden wie Uhu, Habicht oder Sperber helfen ebenfalls. Oder die Anbringung von Spechtattrappen: Sie sollen signalisieren, dass das Revier bereits besetzt ist. Alle Attrappen und Vogelscheuchen müssen allerdings sehr regelmäßig umgesetzt werden, um dauerhaft abschreckend zu wirken. Die schlauen Spechte begreifen schnell, dass zum Beispiel ein Uhu, der sich nie bewegt, keine Bedrohung darstellt. Flatternde Plastikbänder, Girlanden aus alten CDs oder Windspiele, die über die gesamte Fassade gespannt sind – bewegliche Lichtreflexe und Geräusche stören den Fassadenhacker ebenfalls. Auch hier gilt: Diese Maßnahmen sind vor allem dann wirksam, wenn der Specht sich nicht an sie gewöhnen kann. Regelmäßiges Umplatzieren von Flatterbändern & Co. sorgt für die gewünschte Verunsicherung beim Specht. Sichten Sie einen Specht an der Fassade, sollte er sofort gestört und verscheucht werden, mit Klatschen, Pfiffen oder indem Sie mit Tüchern wedeln.

8. Lockt Fassadenbegrünung Spechte an?

Man könnte es vermuten, doch das Gegenteil ist der Fall. Spechte bevorzugen Baumstämme und dickere Äste. Dichtes, rankendes Grün meiden sie eher. Und bereits die Rankhilfen (Draht, Edelstahlseile oder Spaliergitter) vereiteln den Anflug der Spechte auf die Fassade. Die Ranksysteme sollten unbedingt professionell angebracht und tief verankert sein, damit die Pflanzen das Wärmedämmverbundsystem nicht schädigen. Weiteres Plus: Fassadenbegrünungen sehen schön aus, sorgen in heißen Sommern für ein gutes Mikroklima und bieten vielen Singvögeln einen Brutplatz. Netze sind keine Lösung, sondern Todesfallen für Spechte und alle anderen Vögel. Die Tiere verheddern sich darin und gehen elend zugrunde.

9. Kann ich mich gegen Spechtschäden versichern?

Schwierig. Hausrat- und Wohngebäudeversicherungen übernehmen die Kosten in aller Regel nicht. Manchmal gelingt die Absicherung mit dem Baustein „Allgefahrendeckung“, der den Schutz gegen unvorhergesehene oder noch unbekannte Gefahren bietet. Allerdings schließen manche Versicherer auch hier Schäden durch Spechte und andere wildlebende Tiere aus.
Für alle Fragen rund um die Schädlingsbekämpfung in Hamburg und Umgebung stehen wir Ihnen gerne persönlich zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns hierfür telefonisch (Tel.: 040-22858847) oder per E-Mail (schaedlingsbekaempfung@blatta.de). Wir bieten Ihnen einen Notdienst, der in dringenden Fällen auch sonn- und feiertags für Sie im Einsatz ist. Jeder Einsatz unserer Teams erfolgt selbstverständlich vollkommen diskret und unter Berücksichtigung Ihrer individuellen Anforderungen. Auf Wunsch erhalten Sie weitere Informationen am Telefon oder persönlich durch unsere Schädlingsexperten. Diese stehen Ihnen außerdem für eine unverbindliche Beratung vor Ort zur Verfügung.

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