Niedliche Neubürger
1. Wie erkenne ich einen Waschbär?
- Die grau-weiß-schwarzen Waschbären (Procyon lotor) sind im erwachsenen Alter um die 55 cm lang. Größere Exemplare können bis zu 10 kg wiegen.
- Die Männchen sind in der Regel etwas größer und schwerer als die Weibchen.
- Charakteristisch ist ihre schwarze Maske („Zorro”), die die Knopfaugen umranden.
- Sie haben einen buschigen, schwarz-weiß geringelten Schwanz, der bis zu 40 cm lang werden kann.
- Die vor allem in der Dämmerung aktiven Tiere bewegen sich flink im Passgang vorwärts, sie können gut klettern und schwimmen.
- Auffällig ist ihr runder, fast buckelhafter Rücken.
- Der Pfotenabdruck ist charakteristisch: Die Vorderpfoten hinterlassen einen Abdruck, der einer menschlichen Hand ähnelt, die Spuren der Hinterpfoten erinnern an den Fußabdruck eines Kleinkindes.
2. Wie und wo leben Waschbären?
Sie sind inzwischen vor allem in Brandenburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt beheimatet. Am wohlsten fühlen sich Waschbären in Laubmischwäldern und in der Nähe von Gewässern. Den Tag verbringen die Tiere bevorzugt gut versteckt in Baumhöhlen, Astgabeln und in verlassenen Fuchs- oder Dachsbauten. Erst nach Einbruch der Dämmerung kommen sie hervor, um im Schutz der Dunkelheit zu jagen. Sie gelten als Kulturfolger, das heißt, Waschbären nähern sich menschlichen Siedlungen, um dort das leicht verfügbare Nahrungsangebot zu nutzen und in Schuppen oder Dachböden Unterschlupf zu finden.
3. Wie ist der Waschbär nach Europa gekommen?
Als Pelzlieferant wurde das Tier in den 1920/30er Jahren verstärkt aus den USA und aus Kanada nach Europa importiert. 1934 sollen erstmals zwei Waschbären-Paare am nordhessischen Edersee ausgesetzt worden sein. Heute streifen schätzungsweise über eine Million Exemplare des nordamerikanischen Raubtiers durch unsere Wiesen, Wälder und Vororte. In der Saison 2022/2023 haben Jäger in Deutschland nach Angaben des Deutschen Jagdverband 202.821 Waschbären geschossen. Das sind nahezu doppelt so viele wie zehn Jahre zuvor in 2012/2013 (104.371 Tiere). Experten gehen davon aus, dass sich die Waschbären in Europa aufgrund der für sie günstigen Umwelt noch weiter verbreiten.
4. Wie kommt der Waschbär zu seinem Namen?
Im Französisch heißt er raton laveur, „Waschmaschinen-Ratte“. Wenn die Kleinbären mit ihren geschickten Händen mit fünf Fingern an Bächen und Teichen ihr Futter betasten und untersuchen, wirkt es tatsächlich ein wenig so, als würden sie ihr Essen waschen. Im Amerikanischen heißt das Tier raccoon. Der Name lässt sich von dem Wort „arakun” aus der indigenen Sprache der Algonkin ableiten, das man in etwa mit „mit seinen Händen reiben und schrubben” übersetzen kann.
5. Wie pflanzen sich Waschbären fort?
Die Hauptpaarungszeit ist im Februar. Im späten Frühjahr bringen die Fähen, die weiblichen Waschbären, dann nach der gut zweimonatigen Tragezeit zwei bis fünf Junge auf die Welt. Aber auch im August sind noch Geburten möglich. Die kleinen Nesthocker bleiben etwa fünf Wochen im Wurfnest und dann noch ein gutes Vierteljahr im Familienverband. Als Neozoen, also erst kürzlich eingewanderte Tiere, haben Waschbären in ihrem neuen Lebensraum Europa kaum natürliche Feinde. Die Tiere können bis zu 20 Jahre alt werden. In der freien Wildbahn sterben sie meist früher – durch die Jagd, den Autoverkehr oder es kommt gelegentlich zu Epidemien (z. B. Staupe), die die Populationen verkleinern.
6. Sind Waschbären gefährlich?
Waschbären sind Raubtiere, aber sie greifen Menschen und Haustiere in aller Regel nicht anlasslos an. Nur wenn sie sich bedroht und in die Enge gedrängt fühlen, besteht Gefahr. Die Tiere geben dann Knurr- und Kreischlaute von sich und beißen dann unter Umständen heftig zu. Bedeutsamer ist, dass sie Wirte von Krankheitserregern sein können, von Parasiten und Viren, die auch den Menschen gefährden können. Durch den Kot der Waschbären sowie über Flöhe, Läuse und Zecken können Krankheitserreger zu Haustieren oder dem Menschen gelangen. Man spricht hier von Zoonosen. Waschbären übertragen etwa den Waschbärspulwurm und gelten als Reservoirwirte für das West-Nil-Virus. Welche verschiedenen Erreger Waschbären in Europa in sich tragen, erforschen Wissenschaftler derzeit in dem Verbundprojekt „Zoonotische und wildtierökologische Auswirkungen invasiver Carnivoren’”, kurz: ZOWIAC. Die Wissenschaftler haben auch eine Meldemöglichkeit für Waschbären entwickelt. Ob bei einem Waldspaziergang, in einem Park oder im eigenen Garten: Sichtungen von Waschbären können in der ZOWIAC-App eingetragen werden. Damit helfen Bürger und Bürgerinnen, den Bestand genauer zu erforschen. Mehr Infos: zowiac.eu
7. Wovon ernähren sich Waschbären?
Der Kleinbär ist ein Omnivore, ein Allesfresser: In Flüssen und Gewässern erbeuten Waschbären Fische, Krebse und Frösche. Er ernährt sich von Vögeln, Echsen, Insekten, Salamandern und Mäusen, ebenso von Obst und Nüssen. Oder er sucht Essensreste im Müll und Kompost oder Fallobst in Gärten und auf Obstbaumwiesen und verspeist mitunter sogar Aas. Im Herbst frisst sich der Waschbär ein Fettpolster für die Winterruhe an.
8. Waschbären im Haus – was kann ich tun?
Wenn Waschbären einen Dachboden oder Schuppen bevölkern, ist der Ärger groß. Sie schädigen unter Umständen die Dachisolierung und verunreinigen den Raum mit Kot und Urin. Es ist schwer, sie wieder loszuwerden, da ein Dachboden oder andere menschliche Behausungen für die Tiere ein bequemer und warmer Rückzugsort sind. Wichtig zu wissen: Waschbären stehen nicht unter Naturschutz, sie dürfen aber nicht eingefangen und woanders ausgesetzt werden, Giftköder sind ebenfalls verboten. Die IHK-geprüften Fachleute der Blatta GmbH beraten Sie und helfen Ihnen in der Metropolregion Hamburg verlässlich weiter. Rufen Sie an: 040-22858847.
9. Wie kann ich vorbeugen?
- Jegliche Nahrung, etwa Gemüsereste, Fleisch, Fisch, Brot und Obst, sollte nicht auf dem Kompost landen.
- Fallobst am besten umgehend einsammeln
- Gelbe Säcke erst am Tag der Abholung herausstellen
- Mülltonnen sollten nicht über Bäume und Mauern erreichbar sein und stets gut verschlossen sein. Wobei: Im kanadischen Toronto entwickelte die Stadtreinigung aufgrund der andauernden Waschbären-Plage „einbruchssichere” Mülltonnen. Es dauerte nicht lange, bis es den intelligenten Tieren gelang, auch diese zu knacken.
- Mit ihren Knopfaugen sehen die pummeligen Waschbären wirklich niedlich aus, trotzdem sollte man sie auf keinen Fall anlocken und füttern.
- Verschließen Sie mögliche Einstiege am Haus konsequent. Blechmanschetten über den Fallrohren der Regenrinne erschweren das Hochklettern am Haus. Damit können auch Obstbäume vor den Plünderern geschützt werden.
- Äste, die an oder über das Dach reichen, großzügig zurückschneiden.
Für alle Fragen rund um die Schädlingsbekämpfung in Hamburg und Umgebung stehen wir Ihnen gerne persönlich zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns hierfür telefonisch (Tel.: 040-22858847) oder per E-Mail(schaedlingsbekaempfung@blatta.de). Wir bieten Ihnen einen Notdienst, der in dringenden Fällen auch sonn- und feiertags für Sie im Einsatz ist. Jeder Einsatz unserer Teams erfolgt selbstverständlich vollkommen diskret und unter Berücksichtigung Ihrer individuellen Anforderungen. Auf Wunsch erhalten Sie weitere Informationen am Telefon oder persönlich durch unsere Schädlingsexperten. Diese stehen Ihnen außerdem für eine unverbindliche Beratung vor Ort zur Verfügung.