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Läusealarm

Sie sind lästig, aber ungefährlich und lassen sich gut bekämpfen. Und mit mangelnder Hygiene hat ein Befall rein nichts zu tun. Die IHK-geprüften Experten von der Blatta GmbH beantworten die neun wichtigsten Fragen zum Thema Kopfläuse

Kopfläuse Nissenkamm

Ein Mädchen behandelt Kopfläuse mit einem Nissenkamm.

1. Was sind Kopfläuse?

Kopfläuse (Pediculus humanus capitis) sind weltweit heimisch. Die flügellosen Insekten kleben im wahren Sinne des Wortes an ihrem Wirt, dem Menschen. Läuse brauchen zum Überleben eine Temperatur von etwa 27 bis 29 Grad und alle zwei bis drei Stunden eine blutige Mahlzeit – diese Bedingungen finden sie nur im menschlichen Haarschopf. Ohne Nahrung sind die hochspezifischen Parasiten spätestens nach 55 Stunden tot. „Nur dumme Läuse fallen vom Kopf“, scherzte einst der Parasitologe und Kopflaus-Experte Heinz Mehlhorn, emeritierter Professor an der Universität Düsseldorf. „Die Laus hat sich vor fünf Millionen Jahren an den Menschen gekettet. Sie tut alles, um bei ihm zu bleiben.“ Läuse verfügen über drei Paar Beine mit klauenartigen Fortsätzen, mit denen sie sich gut an den Haaren festhalten und fortbewegen können, sowie Mundwerkzeuge, mit denen sie stechen und saugen können. Mit mangelnder Hygiene hat ein Befall nichts zu tun. Wissenschaftler vermuten, dass sich Kopfläuse in frisch gewaschenen Haare sogar besonders wohlfühlen.

2. Warum haben Kinder besonders häufig Läuse?  

Besonders zwischen dem 5. und dem dreizehnten Lebensjahr werden Kinder von Läusen heimgesucht. In dieser Lebensphase haben sie in der Kita oder Schule besonders viel Körperkontakt mit anderen Kindern, das macht es den Kopfläusen leicht, sich zu verbreiten. Die kleinen, lichtscheuen, etwa drei Millimeter großen Parasiten können nämlich weder fliegen noch hüpfen, sondern nur von Haar zu Haar wandern. Besonders leichtes Spiel haben Läuse bei langen, braunen Haaren. Denn in einen solchen Haarschopf können sie am leichtesten wechseln und sie bleiben in braunen Haaren aufgrund ihrer Eigenfarbe länger unentdeckt. Grundsätzlich gilt: Kopfläuse können überall dort gehäuft auftreten, wo sich Menschen auf engem Raum treffen und die Parasiten den Wirt wechseln können („Haar-zu-Haar-Kontakt“). Man hat allerdings beobachtet, dass Schüler und Schülerinnen etwa ab der 8. Klasse seltener von Läusen befallen werden. Das kann daran liegen, dass sie in der Pubertät mehr Abstand zu ihren Mitschülern wahren. Es gibt zudem die Vermutung, dass der von hormonellen Veränderungen verursachte Geruch die Jugendlichen zu etwas weniger attraktiven Wirten macht. 

3. Sind Läuse gefährlich?

Läuse sind zwar lästig, aber ungefährlich. Nach allem, was man bisher weiß, übertragen sie in unseren Breitengraden keine Krankheitserreger, einzig verursachen sie mitunter einen so starken Juckreiz, dass sich manche Menschen die Kopfhaut blutig kratzen. 

4. Was tue ich, wenn in der Kita oder der Schulklasse meines Kindes Läuse „herumgehen“?

Untersuchen Sie den Haarschopf Ihres Kindes jeden Tag genau. Optimal: 15 Minuten, am besten mit der Lupe und besonders intensiv an Schläfen, Nacken und hinter den Ohren. Sie können die bräunlich-roten Läuse auf der Kopfhaut entdecken, die Nymphen, das sind die helleren Jungläuse, sind etwas schwerer zu finden. Die bräunlich-gräulichen Läuseeier (Nissen) kleben etwa einen Zentimeter von der Kopfhaut entfernt am Haar. Typisch sind auch juckreizbedingte Schlafprobleme, da Kopfläuse nachtaktiv sind. Der Juckreiz entsteht, weil die Läuse beim Blutsaugen ein Speicheldrüsensekret in die Wunde einbringen, um die Blutgerinnung zu unterbinden. Auf keinen Fall sollte man einen Läusebefall verschweigen. Denn nicht mangelnde Hygiene, sondern späte Diagnose, falsche Behandlung und Heimlichtuerei fördern die Ausbreitung von Läusen. 
 

5. Wie häufig treten Läuse auf?

Sowohl Eltern, aber auch Schulen und Kitas kommen teilweise nachlässig ihrer Informationspflicht nach. Deshalb fehlen den Gesundheitsämtern und Forschungseinrichtungen bis heute gesicherte Daten über den tatsächlichen Lausbefall in Deutschland. Grobe Schätzung: Jedes zweite Kind trifft es bis zum 18. Lebensjahr mindestens einmal. 

6. Kopflausbefall – was tun?

  • Am Tag der Diagnose behandelt man den Kopf – unter genauer Beachtung aller Hinweise des Herstellers – mit einem geeigneten Insektizid oder Silikonöl.
  • Bei Kindern bis 12 Jahren übernehmen die Krankenkassen die Kosten für anerkannte Läusemittel. Dafür benötigen die Eltern ein Rezept vom Arzt.
  • Weil bis zum 7. bzw. 8. Tag noch Larven schlüpfen und ab dem 11. Tag junge Weibchen bereits neue Eier ablegen können, ist eine Wiederholungsbehandlung am Tag 9 oder Tag 10 erforderlich. 
  • Ergänzend wird ein nasses Auskämmen mit einem Nissenkamm an den Tagen 1, 5, 9 und 13 unbedingt empfohlen: Am besten vorher die Haare mit einer herkömmlichen Pflegespülung oder Essigwasser behandeln, dann lassen sie sich leichter kämmen.
  • Zusätzlich sollten alle anderen Familienmitglieder gründlich auf Läuse untersucht werden, um eine weitere Verbreitung zu verhindern. 
  • Ist ein wirksames Läusemittel richtig angewendet worden, kann man schon am Tag nach der Diagnose wieder unter die Leute gehen, ohne andere zu gefährden.

7. Was kann ich bei einer Kopflausbehandlung falsch machen?

Es gibt verschiedene Anwendungsfehler, die die Wirkung des Mittels beeinträchtigen können.

  • Achten Sie darauf, dass das Haar nicht zu nass ist, sonst wird das Mittel beim Auftragen zu sehr verdünnt.
  • Ungünstig ist es, das Mittel zu schnell wieder auszuwaschen. Halten Sie sich unbedingt an die auf der Packung angegebene Einwirkzeit.
  • Das Haar muss vollständig bedeckt sein. Verteilen Sie das Mittel gleichmäßig und überall am Kopf und auf den Haaren. Gerade bei langen und dicken Haaren ist das eine gewisse Herausforderung.
  • Wickeln Sie sich während der Einwirkzeit kein Handtuch um den Kopf, der Frotteestoff könnte zu viel des Mittels aufsaugen.
  • Selbst wenn es Ihnen so erscheint, dass keine Läuse mehr auf der Kopfhaut zu finden sind – verzichten Sie trotzdem auf keinen Fall auf die Wiederholungsbehandlung an Tag 9 oder Tag 10.
  • Der größte Fehler ist, das falsche Mittel zu wählen. Es ist wichtig, ein Medizinprodukt zu verwenden, dessen Wirksamkeit belegt ist. Methoden, die nachweislich nicht gegen Läuse helfen, sind zum Beispiel: alle homöopathischen Mittel, heißes Fönen, Saunagänge, Aromatherapie oder Hausmittel wie Essig oder Mayonnaise.

8. Kopfläuse – muss ich die ganze Wohnung desinfizieren?  

Putzorgien in der Wohnung dienen eher dem guten Gefühl als der Entlausung. Denn nur sehr selten verlassen Läuse ihren Wirt. Es kommt so gut wie nie vor, dass man lebendige Läuse auf Gegenständen findet. Trotzdem kann man Textilien (Bettwäsche, Handtücher), die direkt mit dem Kopfhaar in Berührung kommen, bei 60 Grad reinigen. Vorsorglich kann man Kopfbedeckungen, Schals, Kämme und Kuscheltiere und weitere Gegenstände, auf die Kopfläuse gelangt sein könnten, für drei Tage in einer Plastiktüte aufbewahren. Das sind jedoch alles Maßnahmen von untergeordneter Bedeutung. Entscheidend ist die richtige Behandlung des Haarschopfs. Der Einsatz von Insektizid-Sprays in der Wohnung ist keinesfalls nötig. Und da Haustiere von Kopfläusen verschont bleiben, müssen sie weder untersucht noch behandelt werden.

9. Was ist der Unterschied zwischen Kopfläusen, Filzläusen und Kleiderläusen?

Kleiderläuse (Pediculus humanus) siedeln sich in direkt am Körper anliegender Kleidung an und saugen überall am Körper Blut, nur nicht am Kopf. Sie treten im Verhältnis zu Kopfläusen nur sehr selten auf und können auch Krankheiten übertragen. Filzläuse oder Schamläuse (Phthirus pubis) befallen ebenfalls ausschließlich den Menschen, gehören aber zu einer anderen Gattung und treten ebenfalls deutlich seltener als Kopfläuse auf. Erkennbar ist ein Befall unter anderem an grau-blauen, linsengroßen Flecken, die leicht jucken. Sie zählen zu den sexuell übertragbaren Infektionen (STI), da sie meist bei intimen Kontakten übertragen werden. Bei Verdacht unbedingt den Arzt aufsuchen.

Hier finden Sie weitere Infos zur richtigen Behandlung von Kopfläusen

Bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung finden Sie alle nötigen Infos über das Behandlungsschema, www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/kopflaeuse/

Eine Liste mit vom Umweltbundesamt zugelassenen und rezeptfreien Mitteln (chemische, aber auch rein physikalisch wirkende), finden Sie auf der Website des Robert-Koch-Institutswww.rki.de unter dem Stichwort Kopfläuse.

Wichtig: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.
 

Für alle Fragen rund um die Schädlingsbekämpfung in Hamburg und Umgebung stehen wir Ihnen gerne persönlich zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns hierfür telefonisch (Tel.: 040-22858847) oder per E-Mail (schaedlingsbekaempfung@blatta.de). Wir bieten Ihnen einen Notdienst, der in dringenden Fällen auch sonn- und feiertags für Sie im Einsatz ist. Jeder Einsatz unserer Teams erfolgt selbstverständlich vollkommen diskret und unter Berücksichtigung Ihrer individuellen Anforderungen. Auf Wunsch erhalten Sie weitere Informationen am Telefon oder persönlich durch unsere Schädlingsexperten. Diese stehen Ihnen außerdem für eine unverbindliche Beratung vor Ort zur Verfügung.