Unerwünschte Mitbewohner im Kaminholz

Die Larve des Käfers Scheibenbock (Phymatodes testaceus)
Holzöfen verbreiten heimelige Wärme und bieten angesichts von steigenden Energiekosten eine Alternative zu Gas- und Ölheizungen. Laut Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gibt es in Deutschland etwa elf Millionen Einzelraumfeuerungsanlagen wie Kamin- oder Kachelöfen im Fachjargon heißen – in den meisten wird Holz verbrannt. Wenn das Brennholz über Wochen neben dem Kamin im Wohnzimmer gelagert wird, kann es jedoch vorkommen, dass Käfer oder andere Insekten aus dem Kaminholz schlüpfen.
Welche Arten von Holzinsekten gibt es – und was sollte ich über sie wissen?
Holzinsekten lassen sich entsprechend ihrer Feuchtigkeitsansprüchen in drei Gruppen einteilen.
1. Faulholzinsekten Zu ihnen zählen zum Beispiel der Trotzkopf (Dendrobium pertinax) und der Bunte Nagekäfer (Xestobium rufovillosum), auch „Totenuhr“ genannt. Ihr Lebensraum ist verpilztes, feuchtes und morsches Holz. Man findet sie so gut wie nie in Kaminholz.
2. Frischholzinsekten Das sind zum Beispiel der Veränderliche Scheibenbock (Phymatodes testaceus), der Rote Scheibenbock (Pyrrhidium sanguineum), der Grubenhalsbock (Arhopalus rusticus) sowie weitere Bockkäfer-, Borkenkäfer- oder Holzwespenarten. Sie befallen das Holz lebender oder frisch gefällter Bäume oder lagerndes Holz. Frischholzinsekten legen ihre Eier nur in Holz mit Rinde. Wenn das Holz entrindet und getrocknet ist, können sich die Tiere nicht weiter verbreiten. Allerdings: Frischholzinsekten können ihre Entwicklung in diesem Holz noch beenden – und die kann je nach Insektenart ein bis mehrere Jahre dauern. Es ist also möglich, dass Kaminholz zwei Jahre im Hof gelagert wird und die Insekten erst von der Wärme in der Wohnung zum Schlüpfen angeregt werden.
Dieses Phänomen lässt sich übrigens auch bei Neubauten beobachten: Die Frischholzinsekten kommen mit den Holzbauteilen ins Haus und vollenden dort ihren Entwicklungszyklus.
Die gute Nachricht laut Umweltbundesamt: „Trockenes, verbautes Holz kann von ihnen nicht neu befallen werden, so dass sie weder Möbeln noch Parkett oder verbauten Holzbalken gefährlich werden können.“ Die Insekten übertragen auch keine Krankheiten. Es ist somit weder erforderlich noch sinnvoll, die aus dem Brennholz geschlüpften Tiere mit chemischen Maßnahmen (Insektiziden) zu bekämpfen. Es reicht, sie nach draußen fliegen zu lassen oder einzelne Exemplare mit Handfeger und Schaufel zurück in die Natur zu befördern.
3. Trockenholzinsekten Zu ihnen gehören zum Beispiel der Hausbock (Hylotrupes bajalus), der Gemeine Nagekäfer (Anobium punctatum), auch „Holzwurm“ genannt oder verschiedene Splintholzkäfer (Lyctus-Arten). Diese Insekten sind eine echte Gefahr im Haus – vor allem fürs Gebälk, aber auch für das Parkett oder Möbel. Wie der Name vermuten lässt, befallen diese Holzzerstörer ausschließlich trockenes, verbautes Holz.
Ein entdeckter Befall muss unbedingt fachkundig bekämpft werden. In einigen Bundesländern besteht Anzeigepflicht. (Die aktuellen Regelungen finden Sie in den jeweiligen Landesbauverordnungen unter dem Paragrafen zum „Schutz gegen schädliche Einflüsse”.) Die IHK-geprüften Fachleute der Blatta GmbH beraten Sie und lösen in der Metropolregion Hamburg verlässlich und professionell Ihre Probleme mit Hausbock und anderen Trockenholzinsekten. Kontaktieren Sie uns hierfür telefonisch (Tel.: 040-22858847) oder per E-Mail (schaedlingsbekaempfung@blatta.de).
Aufgrund ihrer Spezialisierung findet man Trockenholzinsekten wie den Hausbock jedoch zum Glück so gut wie nie im Kaminholz. Zudem befällt der Hausbock vor allem Nadelholz, das mit seinem spezifischen Eiweißgehalt und der typischen Faserstruktur ideal für ihn ist. In Kaminen wird jedoch meist Holz von Laubbäumen verfeuert.
Wie verhindere ich, dass ich mit dem Brennholz Insektenlarven ins Haus hole?
- Damit möglichst keine lästigen Frischholzinsekten im warmen Wohnzimmer schlüpfen, holt man am besten nur so viel Kaminholz ins Haus, wie in wenigen Tagen verfeuert werden kann.
- In Brennholz ohne Rinde befinden sich per se weniger Larven.
- Bei Überlagerung des Brennholzes (mehr als 3 Jahre), wächst der Schädlingsdruck und gleichzeitig verringert sich der Heizwert des Holzes.
- Das gespaltene Brennholz sollte an einem sonnigen und gut durchlüfteten Ort, aber bestens geschützt vor Regen und Feuchtigkeit lagern. Das Holz sollte auf trockenem Grund geschichtet sein (am besten auf Paletten oder Rundhölzern), damit das Brennholz keine Feuchtigkeit vom Boden aufsaugt.
- Gesundes Holz, das im Herbst/Winter (außerhalb der Saftzeit) geschlagen und gespalten und dann fern vom Wald korrekt gelagert wird, ist vergleichsweise selten von Insekten besiedelt.
- Schlecht belüftete, muffige und feuchte Keller sind als Aufbewahrungsort für Brennholz gänzlich ungeeignet. Hier besteht die Gefahr, dass sich mit der Zeit zum Beispiel der Bunte Nagekäfer einnistet. Zudem kann es zu einem Befall durch den Echten Hausschwamm (Serpula lacrymans) kommen. Dieser holzzerstörende Pilz findet bei einer Holzfeuchtigkeit von 35 bis 60 Prozent ideale Wachstumsbedingungen.
Altes Holz im Ofen verfeuern – nachhaltig oder eine Gefahr?
So gut die Idee zunächst klingt, Altholz wie etwa in die Jahre gekommene Möbel oder nicht mehr benötigte Balken noch als Brennholz zu verwenden, ist dabei Vorsicht geboten. Denn dieses Holz kann von Trockenholzinsekten befallen sein – und wer es im Wohnzimmer lagert, kann sich die Schädlinge auf diese Weise ins Haus holen. Zudem ist es nicht nur gesetzlich verboten, Altholz im Kamin zu verfeuern, sondern auch gefährlich, etwa wenn das Holz mit Beschichtungen versehen ist, bei deren Verbrennung Schadstoffe freigesetzt werden.
Für alle Fragen rund um die Schädlingsbekämpfung in Hamburg und Umgebung stehen wir Ihnen gerne persönlich zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns hierfür telefonisch (Tel.: 040-22858847) oder per E-Mail (schaedlingsbekaempfung@blatta.de). Wir bieten Ihnen einen Notdienst, der in dringenden Fällen auch sonn- und feiertags für Sie im Einsatz ist. Jeder Einsatz unserer Teams erfolgt selbstverständlich vollkommen diskret und unter Berücksichtigung Ihrer individuellen Anforderungen. Auf Wunsch erhalten Sie weitere Informationen am Telefon oder persönlich durch unsere Schädlingsexperten. Diese stehen Ihnen außerdem für eine unverbindliche Beratung vor Ort zur Verfügung.