Käfer im Harlekinskostüm

Asiatischer Marienkäfer (Harmonia axyridis)
Wie sieht der Asiatische Marienkäfer aus?
Heimische Marienkäfer wie etwa den bekannten Siebenpunkt (Coccinella septempunctata) mit seiner charakteristischen Zeichnung kennen wir aus Kinderbüchern und aus eigener Anschauung in der Natur. Die fliegenden Glücksbringer sind orange-rot gefärbt und haben die typischen sieben schwarzen Punkte auf den Deckflügeln. Anders ihre asiatischen Verwandten! Bei ihnen ist es normal, dass eben keiner wie der andere aussieht. Manche Exemplare des Asiatischen Marienkäfers (Harmonia axyridis) sind orange mit schwarzen Flecken, andere wiederum wirken durch die vielen Punkte fast schwarz, denn deren Anzahl kann von null bis über 20 schwanken. Typisch ist auch sein weißes Halsschild mit schwarzer Zickzack-Musterung. Der Asiatische Marienkäfer trägt daher auch den Spitznamen „Harlekin“. Er ist mit sechs bis acht Millimetern Länge minimal größer als die heimischen Marienkäfer.
Wie ist er nach Europa gelangt?
Wie der Name vermuten lässt, stammt das Insekt aus Asien. Er ist vor allem in ostasiatischen Ländern wie China und Japan heimisch. Da er besonders viele Blattläuse vertilgt, wurde er in die USA und etwas später nach Europa importiert und zur biologischen Bekämpfung von Blattläusen in Gewächshäusern eingesetzt. Während ein heimischer Siebenpunkt etwa 50 Blattläuse am Tag verzehrt, sind es beim Asiatische Marienkäfer rund 250 Blattläuse. Und die Larven des Harlekins vertilgen in zwei Wochen bis zu 1200 Blattläuse. Bald entfleuchte der importierte Schädlingsbekämpfer aus den Gewächshäusern und verbreitete sich ab der Jahrtausendwende auch außerhalb seiner ursprünglichen Heimat in der freien Natur sehr erfolgreich weiter. Ab Oktober sucht er zum Teil in großen Schwärmen ein Winterquartier, auch in Wohnhäusern, in denen die Käfer in Trauben in der Wohnung hängen. In den USA wird der Asiatische Marienkäfer deswegen auch als „Halloween-Beetle“ bezeichnet.
Ist der asiatische Marienkäfer gefährlich?
- Für den Menschen geht direkt keine Gefahr von ihm aus. Der asiatische Marienkäfer ist kein Krankheitsüberträger. Bei Panik stoßen die Käfer wohl eine übelriechende Flüssigkeit aus, sie können auch beißen, allerdings führt das zu keinen nennenswerten Schmerzen.
- Bedeutsamer ist, dass der Asiatische Marienkäfer wie auch andere Neozoen (das sind Tiere, die der Mensch absichtlich oder versehentlich in Lebensräume gebracht hat, in denen sie vorher nicht vorkamen) das Ökosystem verändern.
- Der Asiatische Marienkäfer vermehrt sich schneller (je nach Witterung bis zu vier Generationen pro Jahr) als die heimischen Arten.
- Er verfügt zudem über eine Art „Biowaffe“ gegen andere Insekten. In seiner Körperflüssigkeit befinden sich pilzähnliche Einzeller, die ihren Wirt nachhaltig schädigen können, allerdings ist der Asiatische Marienkäfer resistent gegen diese Parasiten. Die Folge: Frisst der asiatische einheimische Marienkäfer, passiert ihm nichts. Im umgekehrten Fall aber sterben die einheimischen Marienkäfer.
- In einigen europäischen Ländern ist durch ihn die Zahl der 2-Punkt Marienkäfer zurückgegangen. Auch in Deutschland ist der Asiatische Marienkäfer inzwischen nahezu überall anzutreffen.
Welche Schäden richtet der Asiatische Marienkäfer an?
Im Frühjahr und Sommer ist der Asiatische Marienkäfer bei Bauern zunächst beliebt, da er wie gesagt viele Blattlausarten vertilgt. Allerdings wendet sich das Blatt später im Jahr etwas. Ab Spätsommer frisst der bei der Nahrungssuche sehr flexible Asiatische Marienkäfer auch Beerenobst wie etwa Himbeeren oder Brombeeren. Zunächst wurde angenommen, dass Asiatische Marienkäfer in Weinbaugebieten große Schäden anrichten könnten. Denn in der Hämolymphe (das ist die Flüssigkeit, die in Insekten zirkuliert, um Nährstoffe, Hormone und Abbauprodukte zu transportieren) des Asiatischen Marienkäfers befinden sich in höherer Konzentration als bei heimischen Käfern bittere Substanzen, mit denen er Fressfeinde abwehrt. Käfer in der Traubenernte könnten den Geschmack des Weines verderben, so lauteten die Befürchtungen. Es scheint jedoch, dass das nicht in größerem Umfang stattfindet. Stattdessen scheint sich der Asiatische Marienkäfer im Weinbau eher als Mitstreiter im Kampf gegen die Blattreblaus zu erweisen. Und in Testungen wurde der Käfer nur in sehr wenigen, bereits vorgeschädigten Trauben gefunden. Ob der invasive Käfer in Europa am Ende mehr ein Nützling sein wird oder durch die Verdrängung heimischer Käfer Schaden anrichtet, wird sich mittelfristig zeigen.
Asiatische Marienkäfer im Haus – was tun?
Die Asiatischen Marienkäfer (und auch die heimischen Käfer) überwintern in Höhlen, Felsspalten und in Bäumen. Aber auch Wohngebäude sind ein attraktives Winterquartier. Sie lassen sich dann in ganzen Kolonien an Haus- und Garagenwänden oder an Rolladenkästen nieder. Sie richten dort keine Schäden an der Bausubstanz an. Sind die Käfer im Herbst in geheizte Wohnbereiche vorgedrungen, verhindern Licht und Wärme, dass sie in ihre lebensnotwendige Kältestarre verfallen können. Es ist hilfreich, sie vorsichtig mit Besen und Schaufel in einem Schuppen, Keller oder Wintergarten auszusetzen – ein zu schneller Wechsel von warm nach extrem kalt ist für sie gefährlich. Im Garten können sie in Laub- oder Steinhaufen überwintern.
Für alle Fragen rund um die Schädlingsbekämpfung in Hamburg und Umgebung stehen wir Ihnen gerne persönlich zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns hierfür telefonisch (Tel.: 040-22858847) oder per E-Mail (schaedlingsbekaempfung@blatta.de). Wir bieten Ihnen einen Notdienst, der in dringenden Fällen auch sonn- und feiertags für Sie im Einsatz ist. Jeder Einsatz unserer Teams erfolgt selbstverständlich vollkommen diskret und unter Berücksichtigung Ihrer individuellen Anforderungen. Auf Wunsch erhalten Sie weitere Informationen am Telefon oder persönlich durch unsere Schädlingsexperten. Diese stehen Ihnen außerdem für eine unverbindliche Beratung vor Ort zur Verfügung.